Medizinisch-pädagogisch-psychologische Tests

Die medizinisch-pädagogisch-psychologischen Tests (MPPT) wurden im Jahr 1999 von Prof. Yashar Ibadov (Baku/Aserbaidschan) entwickelt. Sie sind eine neue projektive Methode und kombinieren harmonisch psychologische und pädagogische Wirkungen. Die Tests diagnostizieren psychische Veränderungen bereits in frühen Stadien, helfen bei der Stressauflösung und tragen zur Entwicklung der kreativen Fähigkeiten von Kindern und Erwachsenen bei. Das Neue und Besondere der Methode ist, dass sie gleichzeitig zur Diagnostik und zur Korrektur genutzt werden kann. Die MPPT sind damit ein integrativer Ansatz zur Persönlichkeitsentwicklung und vereinen als Methode Merkmale mehrerer Gruppen projektiver Testverfahren, sie sind strukturiert, konstruktiv, interpretierend und expressiv.

Anwendung und Ergebnisse

Die Tests können mit Einzelpersonen, z.B in der Familie, aber auch mit Gruppen wie Schulklassen u.a. durchgeführt werden. Sechs verschiedene Testbilder in Form von schwarz-weißen, abstrakten Zeichnungen stehen als Matrix dafür zur Verfügung.

Beim Ausmalen projizieren die Testpersonen unbewusste Gefühle, Erlebnisse und Bedürfnisse auf die Vorlagen. Einzelne Bilder werden innerhalb der Vorlage assoziiert und dann mit Buntstiften ausgemalt. Jede Emotion hat dabei ihre eigene Farbe. Anschließend benennt die Testperson von ihr erkannte Symbole und beschreibt die Bildkomposition durch eine Geschichte, ein Märchen oder ein Gedicht. Metaphern helfen, die eigenen spannungsreichen Emotionen zu durchleben, die oft keinen Ausdruck im wahren Leben gefunden haben. Schon hier beginnt eine Form der Korrektur.

Die abstrakten Zeichnungen der Testvorlagen wirken als Stimuli; das Unbewusste arbeitet mit Metaphern, der Zugang zum Unbewussten gelingt nur über die rechte Hirnhälfte, hier findet eine Projektion aus tieferen Ebenen statt; der mentale Filter ist abgeschwächt und die Aktivität der linken Hirnhälfte eingeschränkt.

Die Testperson beschreibt nicht in erster Linie persönlich erlebte Situationen, sondern bringt abgespaltene Erlebnisse und Gefühle über die in den gemalten Bildern enthaltenen Symbole zum Ausdruck. Sie erzählt über diese Symbole zwar eine persönliche Geschichte, ist aber als „außenstehender Beobachter“ vor starken eigenen Gefühlen geschützt.

Die MPPTs sind bei psychischen Grenzzuständen (emotionale Spannung, Ängstlichkeit, posttraumatischer Stress u.a.) anwendbar, die häufig in Anpassungsprozessen nach außergewöhnlichen Belastungssituationen (Unfälle, schwere Erkrankungen u.ä.) entstehen.

In der Arbeit mit Familien wurde beobachtet, dass es bei den Tests Übereinstimmungen zwischen den Bildern von Kindern und Eltern gibt, Kinder also die Probleme ihrer Eltern widerspiegeln, da sie Informationen ihrer Eltern tragen. So befinden sich Kinder unter 12 Jahren verstärkt im Informationsfeld der Mutter.